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Archiv für May, 2007

Verstopft

StauWer kennt das Problem nicht: man gleitet schnittig über die Autobahn, die Tachometernadel hat es sich bei 170 km/h bequem gemacht, im Radio kommt gerade mal keine Werbung und kein beschäftigungstherapierter Moderator und seit dem letzten Elefantenrennen ist auch schon wieder eine Stunde vergangen. Sogar der ‘82er Opel Corsa, der sich mit Müh und Not an dem Wohnwagengespann vorbeigezwängt hat, räumt freiwillig und rechtzeitig den linken Fahrstreifen. Elegant neigt man sich zur Seite um den Zentrifugalkräften zu trotzen, als der Wagen in die Kurve einfährt - und dann das: Den Rest des Eintrags lesen »

Heimspiel


- Shakira!!!

Eigentlich wollte ich ja gar nicht - aber dann hat mich der Axel überredet, nach dem Motto “500 Pesos kann man dafür echt mal investieren.” und “Wenn die schonmal direkt nebenan ein Konzert gibt, muß man da auch hin.” Da hat er irgendwo auch recht, und darum hab ich mir von ihm dann auch ein Ticket für das gestrige Shakira-Konzert mitbringen lassen. Und was soll ich sagen - ein Erlebnis war’s auf jeden Fall. Die Kolumbianerin ist für mich eine der wenigen Größen der Populärmusik, der ich den Erfolg gönne, weil ich glaube, daß sie ihn sich selbst erarbeitet hat. Außerdem kann sie ihre Hüften schwingen, als hätte sie sie dem Teufel verkauft…So sitzen wir zwei beiden also um 20:30 auf der Tribüne und harren der Dinge, die da kommen. Eine Platzanweiserin hatte uns freundlicherweise auf unsere Plätze geführt(O-Ton: “Hola chavos, si quieren les llevo a sus lugares.” - “Si, claro, gracias.” *latschlatschlatsch* “Aqui esta. Tienen un poco de propina?” - “…”) so daß wir jetzt inmitten von fast nur MexikanerINNEN sitzen. Kaum Kerle. Hätt ich nicht gedacht. Wir sind ein wenig zu früh da, außerdem verspätet sich die Dame auf der Bühne um gute 30 Minuten. Das ist in Mexico aber natürlich kein Problem, also amüsiert man sich mit Laola-Wellen und gelegentlichem Aufspringen und Kreischen, wenn irgendjemand glaubt, daß es gleich losgehe. Den Rest des Eintrags lesen »

Seenlandschaft

Schon wieder ich.

Diesmal muß ich wirklich mal jammern. Claudia hat sich auch schon beschwert, daß ich per MSN andauernd wegen meiner Fenster rumweine, aber langsam wird es wirklich akut. Was ist passiert? Ihr erinnert euch an meinen Eintrag zum Thema Herbst, in dem ich auf das Fehlen einer brauchbaren Fensterabdichtung hinwies? Nun ist es zwar zu dieser Jahreszeit nicht kalt, dafür (irgendwas is ja immer…) regnet sich das Wetter gerade in Stimmung. Jeden Abend so gegen acht geht hier also ein mittelschwerer Wolkenbruch nieder. Ein Teil davon landet auf der Straße - ein anderer Teil landet in meinem Zimmer. Durch die nicht vorhandene Fensterabdichtung kommt nämlich, günstige Windlage vorausgesetzt, ein nicht unbeträchtlicher Teil des Regens in die Wohnung und setzt mein Zimmer unter Wasser.

Ich greife hiermit den Gedanken von damals wieder auf, mit Haargel für eine geeignete bautechnische Veränderung zu sorgen…

Tagesration


Vianey, Cindy und Erika machen
Werbung für Zahnpasta

Weil ich ja weiß, daß einige von euch sich brennend für den weiblichen Teil der Bevölkerung meines Gastlandes interessieren, hier etwas Anschauungsmaterial, damit ihr mal wißt, womit man sich hier auseinandersetzen muß.

Nebenbei will ich hier auch noch mal auf meinen neuen Flickr-Account hinweisen, auf den ich standhaft und ausdauernd meine sämtlichen Fotos hochladen werde. Das hat bisher tatsächlich geklappt, darauf bin ich stolz und darum sollt ihr euch das ansehen.

Das war’s auch wieder für’s erste. Macht’s mal gut, ich meld mich wieder!

Beeindruckt.

Langsam wird mir das Internet unheimlich. Wirklich. Aber der Reihe nach. Ich habe mich vor einiger Zeit bei flickr.com angemeldet, eine Webseite, bei der man Fotos hochladen und mit anderen Leuten austauschen kann(das nennt man sharen). Damals noch ohne große Hintergedanken, ich war neugierig, was es damit auf sich hatte und registrieren kost’ ja nix - außer, daß ich somit auf einer weiteren Webseite eine digitale Spur hinterlasse, die mir  Datenschützer bestimmt irgendwann mal zum Vorwurf machen. Aber was soll die Paranoia, die schöne neue Internetwelt ist bestimmt ganz harmlos.
Als ich eben überlegte, wie ich es wohl am geschicktesten deichsle, meine Fotos in mein Blog einzubinden ohne meinen eigenen Webspace zu sprengen, habe ich mir die Seite mal genauer angesehen. Und man sieht sofort: da hat sich jemand ne ganze Menge Gedanken gemacht. Erstmal hat man unbegrenzten Speicherplatz. Man kann also so viele Bilder hochladen, wie man will. Einzig die Bandbreite ist auf 100MB pro Monat begrenzt, aber man überlege sich trotzdem mal, wie viele Bilder sich da schon herumtreiben. Wahnsinn. Dann kann man seine Fotos einer Weltkarte zuordnen. Auch so gesehen nix beeindruckendes, Google Earth ist ja schließlich ein alter Hut(und die Kinnlade, die mir runtergeklappt ist, als ich das Dings das erste Mal in Aktion sah, ist inzwischen auch wieder in ihrer vorgesehenen Position). Aber irgendwie isses doch unheimlich, sich dem Netz so zu offenbaren. Seht alle her, da bin ich gewesen, ihr könnt es auf den Meter genau sehen und wenn ihr genau sehen wollt, wie es da aussieht, klickt einfach mein Foto an. Uff. Vielleicht werd ich langsam selber alt, daß mich sowas beeindruckt.
Weitere coole Sache: man kann direkt von der Flickr-Seite einen Beitrag ins Blog schreiben. Das klingt spaßig, mal sehen, wie das funktioniert.
Bis auf weiteres habe ich ein neues Spielzeug.

Flickr

This is a test post from flickr, a fancy photo sharing thing.

Die Wochenschau


- Monte Albán

Inzwischen ist gut eine Woche vergangen, und ich muß zusehen, daß ich mit dem Schreiben nachkomme. Natürlich habe ich mich nicht dazu durchringen können, jeden Tag mitzuprotokollieren, aber immerhin ist es mir gelungen, Notizen darüber zu machen, was ich so treibe. In diesem Moment ist die Situation gerade günstig, weil der Strom ausgefallen ist, ich das eBook „Solaris“ von Stanislaw Lem erfolgreich beendigt habe und somit nichts weiter zu tun habe. Ich mach einfach mal in chronologischer Reihenfolge weiter, damit das Ganze nicht durcheinandergerät:
Das Wochenende in Oaxaca war toll, ich habe Cynthias Mutter und Schwester kennengelernt(gaaanz liebe Menschen), Carl, der Franzose war mit zwei Freundinnen, Gabi(mex.) und Donatella(schweiz.) auch da und zusammen haben wir die Stadt unsicher gemacht. Übernachtet haben wir auf der „Ranch“ von Cynthias Eltern, eigentlich ist es nichts anderes als ein riesiges Grundstück mit einem langgezogenen Haus darauf, das wohl in erster Linie tatsächlich nur der Beherbergung von Gästen dient. Cynthia hatte tagsüber meist zu tun, so daß wir uns zu fünft (ich vergaß, Vianey, eine Freundin von Cynthia zu erwähnen, mit der ich zusammen im Bus gefahren bin) herumgetrieben haben. Das haben wir gemacht, bzw. gesehen:

  • El Tule, einen uralten, über 2000 Jahre alten Baum, mit gewaltigem Stammdurchmesser. Natürlich muß man Eintritt bezahlen, um auf das Areal mit dem Baum zu kommen – quasi die Kommerzialisierung der Natur. Um den Baum laufen Kinder mit kleinen Taschenspiegeln herum, die sich als „Touristenführer“ betätigen und für ein Trinkgeld mit ihren Spiegeln das Sonnenlicht auf bestimmte Wurzelformationen lenken, die angeblich wie Tiere aussehen. Naja.
  • IMG_3839
    - Centro de las Culturas de
    Oaxaca

    Centro de las Culturas de Oaxaca, das wichtigste Museum von Oaxaca, das in einem ehemaligen Kloster untergebracht ist. Hier sind zum einen Fotografien eines amerikanischen Fotografen ausgestellt, dessen Lebenswerk die Dokumentation des Lebens der amerikanischen Ureinwohner war. Die Menschen auf den Fotos sehen tatsächlich aus, wie man sie aus den unzähligen Westernfilmen kennt, und es ist schon interessant, sich klarzumachen, daß die Kopfschmücke und Federn, die man auf jeder Kinderfaschingsparty sieht, tatsächlich ernsthafte Dokumente einer existierenden(oder vielmehr existiert habenden) Kultur sind. Zum anderen beherbergt das Museum die Fundstücke aus dem Grab Nr. 7 aus der außerhalb von Oaxaca gelegenen Ruinenstätte Monte Alban. Und hier wird’s wirklich spannend. Mein Reiseführer hat ja schon darauf hingewiesen, daß die Stücke spektakulär sind, aber einen menschlichen Totenschädel, über und über mit schillernden Jadeplättchen beklebt, gewaltige Armreife und Ketten aus Gold und meisterhaft modellierte Statuetten in der Realität vor sich zu sehen ist schon nicht ohne. Auch die übrigen Ausstellungsstücke sind sehenswert, das Museum versucht, dem Besucher die Zapoteken- und Mixtekenkultur, die in Monte Alban ihre Hauptstadt hatte, nahezubringen und das durchaus mit Erfolg. Eher gelangweilt hat mich die Ausstellung über die Eroberer- und Kolonialzeit. Zum einen kenne ich Kruzifixe und Marienstatuen schon in allen Ausführungen, genauso wie mittelalterliche Harnische und Helme, zum anderen empfinde ich Ausstellungen über die Kolonialzeit immer irgendwie als Demütigung der mexikanischen Kultur, selbst wenn ich selbst kein Mexikaner bin. Und auch wenn man sich klarmachen muß, daß die Kolonialzeit eine genauso entscheidende Epoche in der Geschichte dieses Landes ist und Mexiko genauso definiert wie die Zeit der Azteken, Maya, Zapoteken und Mixteken, so halte ich die indianische Vergangenheit für das wahre Erbe Mexikos, das es zu bewahren gilt und die Eroberung Mexikos für ein Verbrechen, vergleichbar dem Holocaust, das es nicht verdient hat, im selben Atemzug mit der prähispanischen Zeit erwähnt zu werden.

  • Monte Alban – die einstige Hauptstadt der Völker der Zapoteken und Mixteken könnte für mich eigentlich nur eine weitere prähispanische Ruinenstätte sein. Immerhin bin ich in Teotihuacan die Mondpyramide wie auch die Sonnenpyramide rauf- und runtergekrabbelt, habe mich durch den Dschungel von Chiapas zu den Tempeln von Palenque geschlagen und bin durch die Tunnel unter der Pyramide von Cholula gewandert, so daß man meinen könnte, das ganze würde langsam langweilig. Denkste. Vielleicht liegt es daran, daß ich so lange nicht hier war und mein Kopf wieder offen und neugierig auf neues ist, aber auch Monte Alban hat mich zutiefst beeindruckt(auch, wenn das aus den Fotos vielleicht nicht hervorgeht, hüstel, hüstel). Vielleicht liegt es auch daran, daß man sich selbst erst eine gewisse „Erfahrung“ mit den uralten Bauten aneignen und die kindlich-touristische Einstellung dazu ablegen muß, aber je öfter ich derartige Stätten besuche, desto interessanter finde ich sie und desto mehr versuche ich mir vorzustellen, was sie einst bedeuteten, wie das Leben in ihnen war und welche Menschen durch ihre Straßen liefen.
  • Nachdem wir in Monte Alban waren, sind wir wieder in die Stadt gefahren und haben nieves verköstigt, eine Art Fruchteis, das praktisch genauso typisch für Mexiko ist wie Tacos und Tortillas. Cynthia sagt, es ist der beste nieve-Stand in der Stadt und könnte damit sogar Recht haben. Fotos hab ich keine, weil die Kamera in Monte Alban ihr letztes gegeben hat. Sorry. Danach lassen wir (sprich Vianey und ich) uns ein wenig die Stadt aus dem Auto heraus zeigen, bis wir uns in eine Taqueria setzen und uns dort Wegzehrung für die Busfahrt nach Cholula anfuttern.

Am Sonntag abend sind wir wieder zuhause. Für den nächsten Tag ist eine Party bei den Engländern im Haus angesetzt, die zwar tatsächlich sehr, sehr witzig ist aber eigentlich nur darum Erwähnung verdient, weil ich hier einen Großteil meiner Freunde seit langer Zeit wieder sehe. Ansonsten eine Fiesta wie jede andere, also massenhaft Leute auf engstem Raum, stark erhöhter Alkoholkonsum, in proportionalem Verhältnis dazu stehende gute Laune und Romain(sie nannten ihn den Unermüdlichen), der mit einer gutaussehenden Mexikanerin(es dürfte nach meiner Hochrechnung die 2451. sein) herummacht. Vorher hatte ich noch Claudia besucht und kurz bei Freerks Geburtstagsparty reingeschaut, die aber sowieso schon in ihren letzten Zügen lag.
Am Dienstag war nix besonderes los, darum erwähne ich ihn auch nicht. Mittwochs hatte ich schließlich meine Besprechung mit Professor Alarcón über mein Praktikum, weswegen ich ja schließlich hier bin. Der Mann scheint sympathisch, wenn auch ein wenig distanziert, und erklärt mir, was ich in den nächsten Monaten zu tun habe: zunächst geht es darum, ein noch nicht veröffentlichtes Paper zum Thema Sicherheit und Datenverschlüsselung bei RFID-Anwendungen zu überarbeiten und zu korrigieren. Im Anschluß daran soll ich selbst einen Verschlüsselungsalgoritmus auf FPGA-Basis implementieren. Schaun mer mal, auf jeden Fall klingt die Sache interessant. Ich kriege als Arbeitsraum ein Büro zugewiesen, das jedoch kein Professor mehr bewohnt sondern von zwei anderen Studenten als Arbeitsraum genutzt wird. Die beiden sind ganz nett auch wenn wir eher unseren eigenen Angelegenheiten nachgehen als viel miteinander zu reden.

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- Es ist gar nicht so leicht, die Augen
genau in dem Moment zuzumachen,
in dem der Fotograf abdrückt.

Am Wochenende war natürlich wieder Fiesta angesagt, angefangen von Jans Abschiedsparty am Freitag, der ich mehr oder weniger ungewollt bis 6 Uhr morgens beiwohnte, bis zu der Samstag-Abend-Party im Haus einer Gruppe Amerikaner, Jamaikaner, Bahamasianer(?) und Grenadineraner(??)).
Damit bin ich nun auch schon beim heutigen Tag, nämlich Sonntag angelangt, den ich einigermaßen gechillt verbracht habe. Mittags habe ich mich erbarmt und bin mit Bono, dem schändlich vernachlässigten Hund der Familie, eine Runde gelaufen. Geschickterweise habe ich vergessen mich einzucremen, so daß ich nun als Dokument meiner Dämlichkeit einen leicht geröteten Nacken und ebensolche Unterarme zur Schau trage. Nachmittags war ich mit Julian und dessen Kumpel Mariano in der Stadt um auf Auftrag der Hausherrin ein Fahrrad zu kaufen. Krönender Abschluß war die Verköstigung eines Tacos(eines groooßen Tacos) bei Taco de la 25 in Puebla. Legger.

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